Baumwoll-Arbeiter in Xinjiang 2008
Bild: Reuters
Washington erlässt neue Strafmaßnahmen gegen chinesische Produkte, die mit Hilfe von Zwangsarbeit hergestellt sein könnten. Gerade in Xinjiang profitieren Unternehmen von den Häftlingen der Umerziehungslager.
Der ganz große Schlag, den manche erwartet hatten, war es noch nicht: Die amerikanische Regierung verkündete am Dienstag Importbeschränkungen für eine Reihe von Produkten, die nach Einschätzung Washingtons mit Hilfe von Zwangsarbeit in der chinesischen Region Xinjiang gefertigt werden. Dabei geht es um Baumwolle, Computerteile, Textil- und Haarprodukte bestimmter Hersteller. Das Department of Homeland Security nannte vier chinesische Unternehmen, ein Internierungslager und einen Industriepark in der Nähe der Stadt Hotan, die im Verdacht stünden, Zwangsarbeiter und Gefangene einzusetzen.
Diese Einschätzung beruhe auf „diversen Quellen, darunter auch aus der Bevölkerung“. Unklar blieb, welche internationalen Unternehmen von den genannten Firmen beliefert werden und von den Importbeschränkungen betroffen sein könnten. Das chinesische Außenministerium bezeichnete das Verbot am Dienstag als Schikane und den Vorwurf der Zwangsarbeit als „Lügenmärchen“.